7 Klassische Kognitive Aufgaben
Lassen Sie uns einige wichtige kognitive Aufgaben durchgehen, die klassische Beispiele sind und häufig in der Forschung zur kognitiven Psychologie verwendet werden!
1. Stroop-Aufgabe
- Überblick: Fängt das Phänomen ein, bei dem es eine Verzögerung der Reaktionszeit gibt, wenn Stimuli inkongruent statt kongruent sind, d.h. die Stimuli präsentiere widersprüchliche Informationen. Die Stroop-Aufgabe ist eine der bekanntesten Aufgaben in der kognitiven Psychologie.
- Aufbau der Aufgabe: Im klassischen Aufbau wird ein Wort dargestellt, aber Sie müssen die Farbe des Wortes angeben, nicht, was das Wort sagt. Zum Beispiel kann das geschriebene Wort blau sein, aber seine Farbe kann gelb sein, und Sie müssen gelb als die korrekte Antwort angeben. Je länger es dauert, die richtige Antwort zu geben, desto stärker ist der Stroop-Effekt.
- Labvanced-Experiment: https://www.labvanced.com/page/library/2866
- Variationen: Häufig verwendete Variationen dieser kognitiven Aufgabe sind: Emotionale Stroop-, Numerische Stroop- und Spatial Stroop-Aufgaben.
- Gemessene Prozesse: Verarbeitungsgeschwindigkeit, selektive Aufmerksamkeit, Automatizität, parallel verteilte Verarbeitung, Hemmung, exekutive Kontrolle, Hemmung und Arbeitsgedächtnis.
- Wird auch verwendet, um die kognitive Entwicklung zu studieren. Forschungen haben gezeigt, dass die Reaktionszeit von der frühen Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter signifikant abnimmt, was darauf hindeutet, dass die relevanten kognitiven Prozesse, wie das Arbeitsgedächtnis, sich entwickeln.
- Ursprung: Offiziell nach John Ridley Stroop benannt, der 1935 veröffentlichte. Das ursprüngliche Papier ist eines der am häufigsten zitierten Papiere in der experimentellen Psychologie!
2. Flanker-Aufgabe
- Überblick: Diese kognitive Psychologie-Aufgabe ist im Wesentlichen ein Test für visuelle Wahrnehmung und Aufmerksamkeit gegenüber einem Stimulus in Anwesenheit anderer Ablenkungen.
- Aufbau der Aufgabe: Die Teilnehmer müssen auf die Richtung der zentralen Pfeile reagieren, unabhängig von der Richtung, in die die nahegelegenen Pfeile zeigen. Wenn die Pfeile in die gleiche Richtung zeigen, sind sie 'kongruent', aber wenn der Zielpfeil in eine andere Richtung zeigt, dann ist es 'inkongruent', und man erwartet eine längere Reaktionszeit.
- Labvanced-Experiment: Dieses Beispiel für eine kognitive Aufgabe ist eine modifizierte Version der Flanker-Aufgabe, bei der die Pfeile an verschiedenen Stellen des Bildschirms sind. Probieren Sie es aus oder importieren Sie es in Ihr Konto:
https://www.labvanced.com/page/library/27061 - Variationen: Manchmal werden andere Stimuli verwendet, wie Objekte. In Flanker-Aufgaben für Kinder können ansprechendere Stimuli verwendet werden, um diese kognitive Aufgabe interessant und ansprechend zu gestalten.
- Gemessene Prozesse: Räumliche Kognition, visuelle Wahrnehmung, selektive Aufmerksamkeit, Hemmung, exekutive Funktionen
- Ursprung: Die Aufgabe wurde 1974 erstmals veröffentlicht und ist nach den amerikanischen Psychologen Barbara A. Eriksen & Charles W. Eriksen benannt.
3. Mentale Rotation 2D / 3D
- Überblick: Eine leistungsstarke, aber einfache kognitive Aufgabe zur Bewertung der räumlichen Verarbeitung und Fähigkeiten.
- Aufbau der Aufgabe: Der Teilnehmer wird mit einem Kriterium / Zielobjekt (eine Form, die aus 3D-Würfeln besteht) präsentiert und der Teilnehmer muss entscheiden, welche beiden Optionen (aus den vier präsentierten) mit dem Zielobjekt übereinstimmen. Erfahren Sie mehr über die MRT.
- Labvanced-Experiment:
- 2D-mentale Rotation: https://www.labvanced.com/page/library/27147
- 3D-mentale Rotation - Würfel: https://www.labvanced.com/page/library/39199
- Variationen: Anstelle von 2D- oder 3D-Würfeln werden verschiedene Stimuli wie Hände, Objekte und Nicht-Buchstaben-Symbole verwendet.
- Gemessene Prozesse: Organisation, räumliche Fähigkeiten wie Denken und Kognition, visuelle Wahrnehmung, Intelligenz
- Ursprung: Die Ursprünge der MRT gehen 1971 zurück, als die Forscher Shepard und Metzler 3D-Objekte bei unterschiedlichen Rotationen präsentierten, während sie es um eine vertikale Achse drehten.
4. Wisconsin Card Sorting Test (WCST)
- Überblick: Die Teilnehmer müssen die sich schnell ändernden Regeln der Aufgabe durch Deduktion untersuchen und sich anpassen, um die richtige Karte basierend auf dem Feedback auszuwählen, das nach jeder Kartenwahl präsentiert wird.
- Aufbau der Aufgabe: Eine Kriterienkarte wird angezeigt, die die ungesagte 'Regel' darstellt, und der Teilnehmer muss raten, welche andere Karte (aus den präsentierten Optionen) der Regel der Kriterienkarte folgt. Diese Karten variieren alle bezüglich Form, Anzahl der darauf befindlichen Formen und der Farbe der Formen. Erfahren Sie mehr über den WCST.
- Labvanced-Experiment: Bekommen Sie ein Gefühl für den WCST mit diesem Beispiel für eine kognitive Aufgabe in Labvanced, probieren Sie es aus oder importieren Sie es aus der Bibliothek: https://www.labvanced.com/page/library/61771
- Gemessene Prozesse: Exekutive Funktionen, Aufgabenwechsel, kognitive Reasoning, kognitive Flexibilität, Arbeitsgedächtnis, Problemlösungsfähigkeit und Reaktionsaufrechterhaltung
- Ursprung: Der WCST geht auf 1948 zurück, als die Forscherin Esta Berg das Papier A Simple Objective Technique for Measuring Flexibility in Thinking schrieb.
5. N-Back-Aufgabe (2-Back-Aufgabe)
- Überblick: Eine bekannte Aufgabe der kognitiven Psychologie, die auch in der klinischen und experimentellen Psychologie zur Untersuchung des Arbeitsgedächtnisses verwendet wird.
- Aufbau der Aufgabe: Eine Sequenz von Stimuli wird präsentiert und der Teilnehmer muss angeben, wann der aktuelle Stimulus mit einem aus n Schritten übereinstimmt, die zuvor in der Sequenz gezeigt wurden. Zum Beispiel, wenn Sie eine Reihe von Buchstaben sehen, wie A...F…G…F…, müssen Sie in einer 2-Back-Aufgabe angeben, dass der zweite 'F' ein Treffer ist, weil ein anderer F zwei Buchstaben zuvor erschien.
- Labvanced-Experiment: In dieser N-Back-Aufgabe sehen Sie eine Reihe von Buchstaben. Ihre Aufgabe ist es zu reagieren, wenn der Buchstabe, den Sie sehen, mit dem Buchstaben übereinstimmt, den Sie vor 2 Schritten gesehen haben. Probieren Sie es aus oder importieren Sie es: https://www.labvanced.com/page/library/35500
- Variationen: Um die Aufgabe leichter oder schwieriger zu gestalten, kann der Belastungsfaktor n angepasst werden. Gemessene Prozesse: Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, Konzentration, fluide Intelligenz
- Ursprung: Wayne Kirchner führte die n-Back-Aufgabe 1958 ein.
6. Navon-Aufgabe
- Überblick: Eine Aufgabe, die Buchstaben verwendet, um globale und lokale Merkmale der Wahrnehmung basierend auf Gestaltprinzipien zu testen.
- Aufbau der Aufgabe: Die Teilnehmer müssen ihre Aufmerksamkeit auf einzelne Buchstaben und Formen richten, die aus kleineren Buchstaben bestehen. Zum Beispiel ein großes 'H', das aus kleineren 'H'-Buchstaben besteht.
- Labvanced-Experiment: https://www.labvanced.com/page/library/36082
- Gemessene Prozesse: Visuelle Vernachlässigung, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit
- Ursprung: Geht auf die Forschung von David Navon aus dem Jahr 1977 zurück zur Vorherrschaft globaler Merkmale in der visuellen Wahrnehmung.
7. Digit Span Aufgabe
- Überblick: Digit-Span-Aufgaben, d.h. die Reihenfolge der präsentierten Ziffern/Zahlen zu merken, sind sehr beliebt in der Forschung der kognitiven Psychologie zur Prüfung der Gedächtnisspanne, weil die Leistung der Teilnehmer nicht von potenziellen Störfaktoren wie Semantik, Komplexität oder Häufigkeit des Erscheinens im täglichen Leben abhängt!
- Aufbau der Aufgabe: In dieser kognitiven Aufgabe werden die Teilnehmer eine Sequenz von numerischen Ziffern sehen oder hören und sind angewiesen, die Sequenz korrekt wiederzugeben. In jedem Versuch werden immer längere Ziffernfolgen präsentiert.
- Labvanced-Experiment: https://www.labvanced.com/page/library/35004
- Variationen: Eine Rückwärts-Digit-Span-Aufgabe ist eine Variation, bei der der Teilnehmer die präsentierten Zahlen wiedergeben und ihre Reihenfolge umkehren muss, was als herausfordernder angesehen wird.
- Gemessene Prozesse: Speicherkapazität des Arbeitsgedächtnisses
Fazit
Diese kognitiven Aufgaben sind großartige Beispiele für Paradigmen, die in der psychologischen Forschung zur Untersuchung kognitiver Prozesse wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, exekutive Funktionen und mehr verwendet werden! Wenn Sie psychologische Forschung durchführen, können Sie jede der oben verlinkten Studien in Ihr Labvanced-Konto importieren und sie als Grundlage für Ihr nächstes Experiment verwenden (und sogar überlegen, erweiterte Funktionen wie webcam-basierte Augenverfolgung zu aktivieren!)
Referenzen
- Berg, E. A. (1948). Eine einfache objektive Technik zur Messung der Flexibilität im Denken. The Journal of general psychology, 39(1), 15-22.
- Eriksen, B. A., & Eriksen, C. W. (1974). Die Effekte von Lärm-Buchstaben auf die Identifikation eines Zielbuchstabens in einer Nicht-Suchaufgabe. Perception & psychophysics, 16(1), 143-149.
- Jones, G., & Macken, B. (2015). In Frage stellen des Kurzzeitgedächtnisses und dessen Messung: Warum Digit Span langfristiges assoziatives Lernen misst. Cognition, 144, 1-13.
- Kirchner, W. K. (1958). Altersunterschiede bei der kurzfristigen Speicherung von schnell ändernden Informationen. Journal of experimental psychology, 55(4), 352.
- Metzler, J., & Shepard, R. N. (1974). Transformationsstudien zur internen Repräsentation von dreidimensionalen Objekten 1. In Theories in cognitive psychology (S. 147-201). Routledge.
- Navon, D. (1977). Der Wald vor den Bäumen: Die Vorherrschaft globaler Merkmale in der visuellen Wahrnehmung. Cognitive psychology, 9(3), 353-383.
- Stroop, J. R. (1935). Studien zur Interferenz bei seriellen verbalen Reaktionen. Journal of experimental psychology, 18(6), 643.
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